Beim Redenschreiben wissen viele nicht: Wie soll man dabei vorgehen? Womit anfangen? Einfach darauf los schreiben? Damit Ihnen das Redenschreiben leichter fällt, ist eine systematische Herangehensweise hilfreich. Wenn Sie Ihre Rede oder Ihren Vortrag inhaltlich planen und schreiben, nutzen Sie diese 12 Schritte:
Redenschreiben – Schritt 1: Verstehen Sie Ihr Publikum
- Soll Ihre Rede eher zu einem gemischten Publikum passen oder zu einem Publikum, das sich auf einem bestimmten Fachgebiet auskennt?
- Recherchieren Sie die Interessen, das Fachwissen und die Erwartungen Ihrer Zuhörer.
- Dies beeinflusst die Tiefe und den Stil Ihrer Rede.
Redenschreiben – Schritt 2: Bestimmen Sie Ihr Thema und Ihr Ziel
- Definieren Sie das Hauptthema Ihrer Rede und den spezifischen Zweck, den Sie mit Ihrer Rede verfolgen.
- Was genau wollen Sie erreichen:
Lösungen anbieten, überzeugen, inspirieren, Kunden gewinnen, Mitarbeiter motivieren, …?
Redenschreiben – Schritt 3: Identifizieren Sie die Hauptpunkte und recherchieren Sie
- Ermitteln Sie die wichtigsten Informationen oder Botschaften, die Sie in Ihrer Rede vermitteln möchten.
- Das könnten aktuelle Technologietrends, Herausforderungen oder z. B. innovative Lösungen sein.
- Nutzen Sie für Ihre Recherche auch aktuelle Studien und Fachmagazine. Besonders interessant für Ihre Zuhörer sind Informationen, an die sie selbst nicht so einfach herankommen.
Redenschreiben – Schritt 4: Organisieren Sie Ihre Gedanken
- Gruppieren Sie Ihre Hauptpunkte in eine logische Abfolge, die Ihre Informationen effektiv präsentiert.
- Oft geeignet sind chronologische, thematische oder problemorientierte Ansätze.
Redenschreiben – Schritt 5: Erstellen Sie die Struktur Ihrer Rede
- Verwenden Sie eine klare und kohärente Struktur für Ihre Gliederung.
- Sie können numerisch, hierarchisch oder chronologisch gliedern.
- Geben Sie jedem Hauptpunkt eine aussagekräftige Überschrift.
Redenschreiben – Schritt 6: Finden Sie Beispiele, Beweise und Geschichten
Stärken Sie Ihre Hauptpunkte, indem Sie …
- relevante Beispiele,
- Daten,
- Fallstudien,
- Erfahrungen oder
- Geschichten …
integrieren, durch die Sie Ihr Publikum überzeugen.
Redenschreiben – Schritt 7. Sammeln Sie Gegenargumente
- Denken Sie daran, mögliche Gegenargumente oder Bedenken Ihres Publikums in Ihre Gliederung aufzunehmen.
- Zeigen Sie, wie Sie diese Gegenargumente entkräften können.
Redenschreiben – Schritt 8: Erstellen Sie die Einleitung Ihrer Rede
- Mit Ihrer Einleitung sollten Sie sofort eine Verbindung zu Ihrem Publikum schaffen.
- Das funktioniert z. B. mit einer einleitenden Geschichte, einem Beispiel oder einer Anekdote.
- Die Einleitung sollte den Denkrahmen für Ihr Thema und Ihr Redeziel setzen.
Redenschreiben – Schritt 9: Erstellen Sie den Schluss Ihrer Rede
- Bei komplexen Themen können Sie am Schluss die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen.
- Je nach Redethema und Redeziel kann am Ende auch z. B. ein Appell zum Handeln stehen.
- Ihre Rede sollte Ihre klare Botschaft beim Publikum hinterlassen.
Redenschreiben – Schritt 10: Verfeinern Sie die Gliederung Ihrer Rede
- Schlafen Sie darüber. Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Gliederung zu überarbeiten.
- Stellen Sie sicher, dass sie klar und verständlich ist.
- Vermeiden Sie übermäßige Details, es sei denn, sie sind für Ihr Publikum von wesentlicher Bedeutung.
Redenschreiben – Schritt 11: Schreiben Sie Ihren vollständigen Redetext
- Durch ein vollständig geschriebenes Redemanuskript können Sie sicherstellen, dass Sie keine Inhalte vergessen.
- Für die Zeitplanung können Sie im Durchschnitt mit 100 Wörtern pro Minute bei einer deutschsprachigen Rede rechnen.
- Schreiben Sie Ihren Redetext nicht im Schriftdeutsch, sondern so, wie es natürlich und gesprochen klingt.
Redenschreiben – Schritt 12: Überarbeiten und schleifen Sie Ihre Rede
- Wenn Sie Ihre Rede überarbeiten, ist ein zeitlicher Abstand hilfreich. Legen Sie den Text daher beiseite und schlafen Sie darüber.
- Überarbeiten Sie Ihre Rede mehrmals. Reden gewinnen quasi immer an Qualität, wenn sie mehrmals überarbeitet werden.
- Überprüfen Sie außerdem, ob alle Redeinhalte Ihr Redeziel (siehe Schritt 2) stützen:
Wenn ein Redeinhalt oder eine Sinneinheit Ihr Redeziel nicht fördert, streichen Sie diesen Teil – auch wenn Ihnen dieser Inhalt gefällt. Denn dadurch wird Ihre Rede stringenter und Sie erreichen Ihr Redeziel mit einer höheren Wahrscheinlichkeit.
© Christian Bargenda, rhetorikmagazin.de
Christian Bargenda ist international ausgezeichneter Redner, Redenschreiber für Unternehmer und Führungskräfte sowie Chefredakteur des Rhetorikmagazins. Als Sieger verschiedener Rhetorikwettbewerbe konnte er unterschiedlichste Methoden vor Publikum und Preisrichtern testen.
Aus seiner jahrelangen Erfahrung und als Redenschreiber bekannter Persönlichkeiten entwickelte er die High Impact Speech:
Die High Impact Speech ist eine hochwirksame Rede, welche die klassische Rhetorik, das Executive Storytelling und das Framing verbindet. Informationen unter rationalCEO.com.