Was haben Ihre Zuhörer davon, wenn sie Sie auf der Bühne erleben? Lohnt es sich, Ihnen zuzuhören? Finden Sie es mit einem Inhaltstest heraus und optimieren Sie Ihre Vorträge entsprechend. Es geht ganz einfach und verbessert Ihr Image erheblich.
Es gibt Reden, die will niemand hören. Oft werden sie gehalten, weil sie gehalten werden müssen: zum Beispiel bei Begrüßungen, Jubiläen, besonderen Anlässen. Ein Redner tritt auf die Bühne und verliert sich in Floskeln, die er herunterbetet, weil er nicht weiß, was er sonst sagen soll. Vielleicht ist der Redner auch jemand, der sich selbst gerne Reden hört, selbst wenn er nichts Neues, Interessantes oder Amüsantes zu sagen hat. Und das Publikum freut sich, wenn die Rede endlich zu Ende ist. Bestenfalls wird man diese Rede vergessen, schlimmstenfalls wird der Redner dauerhaft als inkompetent und langweilig angesehen.
Wenn Sie wollen, dass Ihre Rede langweilt, geben sie Ihr kein Ziel.
Oder umgekehrt: Wenn Sie Ihre Zuhörer für sich gewinnen wollen, muss Ihre Rede oder Präsentation ein Ziel haben. Mögliche Redeziele sind z. B., Menschen von einer Sache zu überzeugen, sie zu motivieren oder sie zum Lachen zu bringen.
Die Möglichkeiten sind vielfältig. Doch alle Redeziele laufen darauf hinaus, dass die Zuhörer sich verändern. Sie übernehmen Meinungen, sind fröhlicher gestimmt, haben neue Einsichten, je nachdem, was Sie als Redner erreichen möchten.
Stellen Sie sich unbedingt die Frage: Welches Ziel hat Ihre Rede und wie können Sie es erreichen? Je eindeutiger und klarer Sie Ihr Ziel definieren, desto wirksamer wird Ihre Rede sein.
Der Inhaltstest
So können Sie überprüfen, ob Ihre Rede oder Präsentation beim Publikum ankommen wird:
Schreiben Sie Ihren Vortrag wie gewohnt und lassen Sie ihn einen Tag liegen, um Abstand zu gewinnen. Sehen Sie sich anschließend die Inhalte an und fragen Sie sich bei jedem einzelnen Element: Würde ich einen guten Bekannten anrufen, nur um ihm diesen Inhalt zu berichten? Wäre dieser Inhalt einen Anruf wert? Ist der Inhalt so interessant, spannend, neu, amüsant etc., dass Ihr Bekannter sich über den Anruf freuen würde?
Wenn die Antwort „Ja“ lautet, behalten Sie dieses Element bzw. diesen Inhalt bei und optimieren Sie allenfalls die Sprache oder die Dramaturgie.
Wenn die Antwort „Nein“ lautet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um eine Schwachstelle Ihrer Rede handelt. Hier sollten Sie inhaltlich feilen oder diesen Teil der Rede oder Präsentation streichen. Überlegen Sie sich genau, ob Ihr Publikum etwas davon hat, dass es diesen Teil Ihrer Rede hört. Wenn nicht, ist er wahrscheinlich überflüssig und sollte entfallen.
Wenn die Antwort bei vielen Stellen der Rede „Nein“ lautet? Dann ist es eventuell besser, die Rede oder Präsentation überhaupt nicht zu halten. Denn mit einer Rede, die Ihrem Publikum nichts bringt, verärgern Sie nicht nur Ihre Zuhörer, sondern können auch Ihrem Ansehen schaden.
Und wenn Sie die Rede dennoch halten müssen, z. B. aus beruflichen Gründen? Dann konzentrieren Sie sich auf die Inhalte, die wirklich der Rede wert sind, und halten Sie Ihre Rede oder Präsentation im Zweifel kurz. So werden Sie zumindest als jemand wahrgenommen, der die Dinge schnell auf den Punkt bringt, dem Publikum einen Nutzen bietet und sich nicht in Plauderei verliert.
Rhetorikmagazin
© Christian Bargenda, rhetorikmagazin.de