Das Hirtenprinzip in der Mitarbeiterführung: Ein Führungsstil, der sich auch heute bewährt

Ein Buchtipp des Rhetorikmagazins zum Thema Führung. –

Haben Sie schon einmal ein Schaf gekauft? Oder einen Mitarbeiter eingestellt? Das „Hirtenprinzip“ zeigt, wie sich die Führung einer Schafsherde und die Mitarbeiterführung gleichen.

Das Management einer Herde und modernes Personalmanagement haben mehr gemeinsam, als mancher vielleicht denkt.

Die Führungskraft als guter Hirte ist ein Jahrtausende bekanntes Bild.

Ted McBride hat es in unserer Zeit umgesetzt. Er führte damit das US-Unternehmen General Technologies zu herausragendem wirtschaftlichen Erfolg. Und: die Firma ist einer der beliebtesten Arbeitgeber in den USA. Das Hirtenprinzip hat gewirkt. So funktioniert es:

Schafsauktion oder Einstellungsgespräch?

Das Hirtenprinzip beginnt bereits bei der Zusammenstellung der Herde. Haben die Schafe einen gesunden Rücken? Passen sie charakterlich zusammen? Schäfer beobachten bei einer Auktion lange, bevor sie sich für ein Tier entscheiden. Denn die Auswahl bestimmt, wie gut und sinnvoll sich eine Herde managen lässt. In der Unternehmensführung bzw. bei der Personalauswahl sei das genauso. Die äußerst gründliche Entscheidung sei die Basis für den späteren Erfolg.

Genauso wie der Hirte sich täglich mitten in seine Herde begibt, solle es die Führungskraft machen. Der Hirte untersucht, ob die Klauen in Ordnung sind, oder ob sich z. B. Ungeziefer im Fell eingenistet hat. Auch der Abteilungsleiter solle nach McBride immer den Zustand jedes einzelnen Mitarbeiters kennen. Darum: So oft wie möglich in die Mitarbeiterherde gehen und mit den Leuten reden!

Zufriedene Schafe bringen guten Ertrag. Zufriedene Mitarbeiter auch.

Der Hirte muss seiner Herde satte Weiden bieten. Die Schafe müssen immer genug gutes Futter haben, um gute Wolle liefern zu können. Und Mitarbeiter? In einem Umfeld, in dem sie keinen Mangel empfinden, sind sie gewiss leistungsfähiger.

Manchmal gibt es in einer Herde ein einzelnes Schaf, das ohne Grund ständig blökt, selbst wenn es gesund ist und das Gras bestens. Die Folge: Dieses Schaf stört die anderen beim Fressen und gefährdet die gesamte Herde. Gemäß Hirtenprinzip ist klar, das Schaf muss raus aus der Herde. Auch auf ein Unternehmen übertragen sei dies die beste Wahl, zum Wohle der Firma und der Mitarbeiter.

Alle Aspekte der Schafsführung sind übertragbar auf die Menschenführung.

Beispiel Angst. Wenn in einer Schafherde Angst herrscht, fressen die Schafe nicht mehr und werden leichter krank. Darum muss der Hirte dafür sorgen, dass seine Tiere sicher sind und sich sicher fühlen. Wie reagieren Mitarbeiter auf Verunsicherungen im Unternehmen? Wenn es z. B. Gerüchte über Entlassungen gibt? Die Angst im Betrieb wächst, die Leistung lässt nach.

Ob es darum geht, der Herde Grenzen aufzuzeigen, sie in eine bestimmte Richtung zu leiten oder z. B. dafür zu sorgen, dass einzelne Schafe nicht illoyal werden und sich gar von der Herde absondern – das Hirtenprinzip hat auf zahlreiche Führungssituationen eine Antwort.

Detailliert beschrieben sind sie in dem Buch Das Hirtenprinzip: Sieben Erfolgsrezepte guter Menschenführung von Kevin Leman und William Pentak. Sehr empfehlenswert, wenn Sie sich in Sachen Führung neue Impulse holen wollen, die sich in der Praxis bewährt haben.

Rhetorikmagazin
© Christian Bargenda, rhetorikmagazin.de


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