Alle Jahre wieder laden Firmen ihre besten Kunden, Geschäftspartner und ihre Mitarbeiter zu Weihnachtsfeiern ein. Eine erstklassige Gelegenheit, Kontakte zu pflegen und Ihr Publikum durch eine Rede zu begeistern. Hier einige Tipps, die Sie speziell bei Ihrer Weihnachtsfeier, aber auch bei einer Neujahrsansprache, beachten können:
Wer ist Ihr Publikum und wofür interessiert es sich wirklich?
Bevor Sie sich auf Ihr Redethema festlegen, sprechen Sie vor der Veranstaltung mit Ihrem Publikum. Fragen Sie Kollegen und Mitarbeiter, was sie speziell zum Jahreswechsel bewegt. Fangen Sie Stimmungen bei Ihren Geschäftspartnern ein und entwickeln Sie daraus ein Redethema. Sie werden staunen, wieviel Stoff Sie für Ihre Rede erhalten, wenn Sie z. B. in der Kantine oder beim Geschäftsessen den einen oder anderen ansprechen und fragen: „Wie war das Jahr für Sie?“, oder „Unter welches Motto würden Sie die Arbeit in unserer Firma für das nächste Jahr stellen?“, oder „Welche persönlichen Ziele haben Sie für das neue Jahr?“.
Aus den Antworten lassen sich meist sehr einfach eine oder mehrere auswählen, aus denen Sie ein sehr zielgruppenrelevantes Redethema herausarbeiten können.
Oder knüpfen Sie mit Ihrer Rede direkt an das Gespräch an und erzählen Sie bei Ihrer Rede eine Anekdote. Beachten Sie hierbei, dass alle Beteiligten gut dabei wegkommen und verraten Sie keine zu persönlichen Dinge, die Ihnen eventuell anvertraut wurden.
Gestalten Sie Rückblick und Vorschau spannender.
Es liegt auch nahe, auf das vergangene Jahr zurückzublicken oder eine Vorschau auf das nächste Jahr zu halten. Das ist nichts Neues, und wenn Sie dabei lediglich Zahlen und Fakten aneinanderreihen, bringen Sie Ihre Zuhörer mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Gähnen. Es geht aber auch anders. Recherchieren Sie beispielsweise in Online-Lexika, welche wichtigen Ereignisse es im vergangenen Jahr gab bzw. welche im nächsten Jahr anstehen. Bringen Sie diese Informationen mit den Daten aus Ihrem Rückblick bzw. Ihrer Vorschau in Verbindung und bilden Sie daraus eine Geschichte. Zum Beispiel: „Wussten Sie, dass ausgerechnet im ‚Internationalen Jahr der Wüstenbildung‘ unser Mitarbeiter Maier unser Unternehmen verlassen hat?“ Oder: „Exakt am ‚Internationalen Frauentag‘ haben wir fünf neue Mitarbeiterinnen eingestellt.“. Durch diese Methode erhalten die Geschehnisse Ihres Unternehmens einen Bezug zu anderen wichtigen Ereignissen und werden für Ihr Publikum noch interessanter.
Danke sagen, aber richtig.
Wenn es angebracht ist, sich bei Mitarbeitern, Kollegen oder Geschäftspartnern namentlich zu bedanken, dann vermeiden Sie unbedingt das sogenannte „Namensgrab“, also die langwierige Litanei an Namen, über die sich die Genannten freuen und der gesamte Rest des Publikums sich langweilt. Sollten Sie dennoch viele Personen namentlich nennen müssen, fassen Sie diese zu Gruppen zusammen und erzählen Sie jeweils eine Geschichte dazu. Dadurch erscheint die Namensliste kürzer, und die Zuhörer freuen sich, etwas über die Honoratioren zu erfahren.
Und auch bei Weihnachtsrede und Neujahrsansprache gilt: Reden Sie über das, was Ihr gesamtes Publikum interessiert und nicht nur ein paar Ehrengäste. Polieren Sie Ihre Rede durch eine gute Wortwahl und einen passenden Sprachstil auf. Lernen Sie Ihre Rede und lesen Sie nicht ab. Lassen Sie alles Überflüssige und abgedroschene Floskeln weg. Denken Sie an Gestik, Mimik und Blickkontakt, und zeigen Sie Begeisterung. Denn mit ihrer eigenen Begeisterung können Sie die Ihres Publikums wecken.
Rhetorikmagazin
© Christian Bargenda, rhetorikmagazin.de